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Remote Workshops sind aktuell hoch im Kurs. Für Menschen, die bereits in internationalen Unternehmen mit verteilten Teams arbeiten, ist das schon längst Standard. Vielleicht hast auch du schon ein Training oder einen Workshop virtuell veranstaltet. Das Kernelement von Workshops ist die Zusammenarbeit, die Zeit, in der Ideen gemeinsam entwickelt und verfeinert werden. Zwar haben einige Videotools eine Whiteboard Funktion, diese reicht aber oftmals nicht wirklich aus. Inzwischen gibt es einige Anbieter für Online Whiteboards auf dem Markt, die diese Lücke füllen. In diesem Artikel stelle ich dir ein paar dieser Tools vor und gebe dir Tipps, worauf du beim Durchführen von Remote Workshops achten solltest.
Ein virtueller Workshop ist didaktisch anders aufgebaut als ein Workshop vor Ort. Zunächst einmal solltest du dir Gedanken zu deinem technischen Setup machen. Dazu zählen:
Am besten probierst du alles vorher einmal in einer Test-Session aus. Checke auch neben deiner Moderatoren- auch die Teilnehmeransicht, um später Fragen dazu beantworten zu können.
Nun geht es an die inhaltliche Vorbereitung. Wie bei jedem Workshop sollte das generelle Thema bzw. der Zweck klar sein. Ebenso, welche Methoden du anwenden möchtest und ob diese sich remote gut durchführen lassen. Falls du noch Inspiration für Workshop Methoden brauchst, schau gerne mal bei den Kollegen von Online Trainers vorbei: Sie haben ein Online Trainer Playbook mit mehr als 25 Methoden inkl. Anleitungen herausgebracht. Ansonsten geben natürlich auch die Weiten des Internets eine Menge her 😉
Je nachdem, welches Workshop Design du wählst, können sich ggfs. weitere Vorbereitungen ergeben. Wenn du z.B. für einen Remote Workshop LEGO® SERIOUS PLAY® anwenden möchtest, musst du an die Teilnehmer vorab das entsprechende Set versenden, damit sie es rechtzeitig zur Verfügung haben und damit arbeiten können. Das gilt natürlich auch für Arbeitsbücher oder dergleichen. Überprüfe auch, ob das Collaboration Tool deine gewünschten Methoden gut abbilden kann, z.B. Dot Voting oder dergleichen. Weitere Dinge, die vorab stehen sollten:
Anschließend erstellst du die Session in deinem Videotool und schickst eine Email mit den Zugangsdaten und Infos zum Workshop an alle Teilnehmer. Tu dies am besten ein paar Tage vor dem Termin, damit sich alle um ihr Setup kümmern und sich mit den verwendeten Tools etwas vertraut machen können.
Eine essentiell wichtige Voraussetzung für Remote Workshops ist: Ist eine:r remote, sind alle remote!
Nun geht es an die eigentliche Durchführung des Workshops. Sei am besten bereits einige Minuten vorher im virtuellen Seminarraum, um alle Teilnehmer begrüßen zu können. Plaudert einfach ein bisschen, bis alle da sind.
Bitte alle Teilnehmer, ihre Kamera einzuschalten, um ein Gefühl der Nähe zu erzeugen. Zudem hast du als Moderator:in so die Möglichkeit zu sehen, wenn einzelne Teilnehmer nicht bei der Sache sind. Bitte sie zudem, alle anderen Programme zu schließen (v.a. Emails und Social Media) und auch ihre Handys wegzulegen.
Zum Einstieg eignet sich ein "educational ice breaker", d.h. eine Vorstellungsrunde, in der die Teilnehmer spielerisch den Umgang mit dem verwendeten Tool lernen. Das kann z.B. so aussehen:
"Educational ice breaker" in meiner Vorlage in MURAL
So wissen alle Teilnehmer, wie sie die für den Workshop nötigen Funktionen verwenden. Diese Art der Vorstellungsrunde dauert natürlich länger, als in einem Präsenz-Workshop, lohnt sich aber und die Teilnehmer werden es dir danken!
Solange es eine Input- oder Diskussionsphase in der großen Gruppe gibt, schalte alle Mikrofone auf mute (stumm), damit es keine störenden Hintergrundgeräusche gibt. Die Person, die etwas sagen möchte, schaltet ihr Mikro ein. Sprich Teilnehmer direkt mit ihrem Namen an und ermutige sie, das auch zu tun.
Gib klare Anweisungen zu den einzelnen Methoden bzw. Arbeitsschritten und verwende Breakout Rooms für separate Gruppenarbeiten.
Bei längeren Workshops: Baue zwischendurch immer mal wieder Energizer ein, um die Motivation und Interaktion der Gruppe hochzuhalten. Ein paar gute Beispiele dafür findest du hier.
Wie bei einem Präsenz-Workshop gilt auch hier: End it on a high note! Bedanke dich bei den Teilnehmern und stelle heraus, wie gut sie (hoffentlich) den Remote Workshop gemeistert haben. Anstelle eines Gruppenfotos eignet sich ein Screenshot von allen Videos in der Galerieansicht.
Hole dir auch unbedingt Feedback ein! Denn du weißt ja: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!
Anschließend gilt es, die Arbeitsergebnisse festzuhalten und mit den Teilnehmern in einer Nachfass-Email zu teilen.
Welches Online Whiteboard ist für mich das richtige? Inzwischen gibt es so einige Anbieter auf dem Markt und du hat wie so oft die Qual der Wahl. Da ja eigentlich auch ein leeres Google Doc als digitales Whiteboard genutzt werden kann (ist halt mega uncool und taugt recht wenig für einen gescheiten Workshop), solltest du auf die folgenden Features achten:
Vor allem über die Design Sprint Community von AJ&Smart und jetzt auch in unserer Organisationsberatung bin ich auf die folgenden Tools gestoßen:
MURAL wirbt mit seinen Facilitator Superpowers Funktionen, die dich als Moderator:in bei deiner Arbeit unterstützen. Es gibt auch eine free Version mit eingeschränktem Funktionsumfang.
Miro ist sehr beliebt bei verteilten (agilen) Produkt- und Softwareteams. Mit eingeschränktem Funktionsumfang kannst du Miro in der Gratisversion testen.
Für Beschäftigte im Education Sektor ist Miro dauerhaft kostenfrei.
Der kanadische Anbieter Stormboard ist ebenfalls weltweit beliebt. Vor allem die Datensicherheit wird oft als positiver Faktor erwähnt. Du kannst Stormboard im "Personal" Tarif gratis nutzen.
Limnu ist vor allem bei Design-Teams beliebt, eignet sich aber für jede Art von Workshop. Der Anbieter wirbt vor allem mit der intuitiven Nutzeroberfläche. Du kannst Limnu 14 Tage lang kostenlos testen.
Conceptboard aus Stuttgart gibt dir ein digitales Whiteboard mit vielen Funktionen an die Hand. Das Tool ist vor allem für komplexe Themen geeignet, wie z.B. Workshops, Trainings oder Produktentwicklung. Im eingeschränkten Funktionsumfang ist Conceptboard gratis.
Das Microsoft Whiteboard ist Teil der Microsoft 365 Business Familie und funktioniert ausschließlich über die eigene App. Seit Anfang April ist Microsoft Whiteboard auch als Browserversion verfügbar. Um das Tool verwenden zu können, musst du eine Lizenz für Microsoft 365 Business besitzen.
Wenn du schonmal irgend etwas mit Design zu tun hattest, sollte dir InVision bereits ein Begriff sein. InVision Freehand ist das Online Whiteboard im Sortiment. Das Tool setzt auf intuitive Benutzerführung und lässt sich auch hervorragend mit einem Stift (z.B. auf deinem Tablet) bearbeiten. Bis zu drei Boards kannst du kostenlos nutzen.
Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Tools werden remote Workshops zum Erfolg. Sowohl du als Moderator:in als auch die Teilnehmer müssen hier an einem Strang ziehen. Wenn du auf deine Agenda und die Pausentaktung achtest und genügend Raum für Energizer und ein bisschen Spielerei mit dem digitalen Whiteboard einplanst, stehen Remote Workshops Präsenzveranstaltungen in nichts nach.
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